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In der Fraktionssitzung wurden etliche Fragen diskutiert. Woher denn nun so plötzlich dieser hohe Fehlbetrag für 2019 käme, wenn doch vom Geschäftsführer der Kliniken noch zur Haushaltssitzung im April alles halb so schlimm dargestellt wurde. Danach sollte der zu erwartende Verlust 2019 deutlich geringer als der für 2018 ausfallen. Und jetzt sei er etwa doppelt so hoch wie für 2018 zu erwarten. "Warum hat man den Kreistag nicht früher über die sich seit Monaten abzeichnende gegenläufige Entwicklung informiert", fragte Adelschlags Alt-Bürgermeister Michael Spreng, als ehemaliger Steuerbeamter ein Finanzfachmann in der Fraktion. Auch die Frage, warum der Aufsichtsrat nicht frühzeitig eingeschritten sei, wurde diskutiert. Hier wusste Alois Oblinger (Kasing) als Aufsichtsratsmitglied zu berichten, dass man selbst erst in der letzten Sitzung am 30. September erstmals über die prekäre Situation informiert worden sei. Und jetzt müsse der Landkreis die Kliniken völlig überraschend für die Aufsichtsräte und den Kreistag quasi aus der sich abzeichnenden Zahlungsunfähigkeit retten.
Nach vorne blickend sollte jetzt so schnell als möglich die beschlossene Umwandlung der Rechtsform von der GmbH zum Kommunalunternehmen ( Anstalt des öffentlichen Rechts) zum Abschluss gebracht werden. Mit diesem Grundsatzbeschluss hat der Kreistag beschlossen, die Kliniken wieder näher an den Landkreis heran zu holen. Für die FREIEN WÄHLER bedeutet dies, dass die gefühlte, gelebte und geliebte Autarkie der Klinik GmbH auf ein gesundes Maß zurückgeführt werden muss. Sowohl der Aufsichtsrat, besetzt mit Mitgliedern des Kreistags, als auch der Kreistag selbst müssen deutlich mehr und in kürzeren Abständen über die Zahlen informiert werden. Einig war man sich auch darüber, dass zu untersuchen ist ob nicht Leistungsangebote die heute noch in beiden Häusern vorgehalten werden, aus Wirtschaftlichkeitsgründen zusammengefasst werden müssen. Genauso steht die Frage im Raum warum unter einem Unternehmens-Dach zwei selbständige Kliniken geführt werden müssen. Es solle daher untersucht werden, ob nicht eine Zusammenführung der beiden Kliniken in eine Klinik mit zwei Standorten sinnvoll ist. Nach derzeitigem Kenntnisstand wären die Anforderungen an den Klinikbetrieb mit Vorhaltung von Personal und und Gerätschaften eben nur einmal zu erfüllen und nicht zweimal wie bisher. So ließe sich auch ein vorübergehend notwendiges Schließen von ganzen Abteilungen wie jüngst mit der Geburtshilfe in Eichstätt geschehen, vermeiden, so die Hoffnung.